Gemeinschaftsübung am 13. August 2010

Auf einem Aussiedlerhof gab es eine Explosion in einer Werkstatt. Es werden Personen vermisst, die wahrscheinlich in der Werkstatt gearbeitet hatten. Aus Erfahrung ist die öffentliche Wasserversorgung auf dem besagtem Gelände nicht sonderlich gut ausgebaut, eine externe Versorgung bleibt da unabdingbar. Die Wehren der Ortschaften Badem, Pickließem und Gindorf arbeiteten Hand in Hand um das Szenario bestmöglich unter Kontrolle zu bringen. Da diese Werkstatt schon einmal gebrannt hatte, damals jedoch nicht alles reibungslos lief, macht eine Übung besonders viel Sinn.

 

 

 

Die Freiwillige Feuerwehr Gindorf traf als erste Wehr am Einsatzort ein. Die erste Gruppe baute nach einer Lageerkundung eine Brandbekämpfung nach Dienstvorschrift auf, um die umliegenden und angrenzenden Gebäude zu schützen. Gruppe 2 übernahm unterdessen die Organisation der Einsatzstelle, wie die Einweisung der nachalarmierten Kräfte. Die FFW Badem traf kurz danach ein; sie soll den Innenangriff unter Atemschutz vornehmen.

 

In dem Gebäude, in dem der Brand ausgebrochen war, waren neben lebenden Tieren, genauer liebe kleine Kälbchen, auch teure Arbeitsmaschinen untergestellt. Ein Übergriff der derFlammen auf diesen Teil des Gebäudes war also unbedingt zu verhindern. In einem Stall hinter dem Brandobjekt waren ebenfalls Kälber untergebracht. Im Ernstfall würden diese aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht.

 

 

Gleich nach Eintreffen der FFW Badem konnte man bereits deutlich die enorme Rauchentwicklung wahrnehmen. Dei Kameraden aus Gindorf waren immer noch mit der Abschirmung beschäftigt.

 

 

 

Da die Bademer mit ihrem TSF/W einen mickrigen Wasservorrat von 500l mitbringen, wurden sie kurzerhand an den Gindorfer TLA angeschlossen. Mit einer sehr dürftigen Befüllung würde dieser Puffer zwar auch irgendwann zur Neige gehen, übergangsweise reichte der Vorrat jedoch vollkommen aus.

 

 

Derweil wurde hinter der Werkstatt, an der Grenze zu dem anliegenden Stallgebäude ein "Hydroschild" aus dem Fundus des TLA errichtet. Diese Wasserwand eignet sich besonders um ein Übergreifen durch Funkenflug zu unterbinden. Auch der geringe Arbeitsaufwand spricht für das System.

 

 

Für manche mag ein schöner Sonnenuntergang eine romantische Angelegenheit sein. In der Tat macht er hinter dem Nebel aus dem Gebäude einen passablen Eindruck - allerdings steigt mit abnehmender Helligkeit auch die Dunkelheit. Eine Beleuchtung der Einsatzstelle musste also auch noch hergerichtet werden, mit dem Material der beiden Wehren kein Problem.

 

 

Während der Übung waren unsere Kameraden stets sehr konzentriert. Im Einsatz werden keine Fehler verziehen.

 

 

 

Die erste vermisste Person hat es geschafft. In dem verrauchten Raum ist die Suche nach Personen, die unter diesen Umständen wahrscheinlich bewusstlos irgendwo herum liegen, keine leichte Sache. Auf den Knien sucht der Angriffstrupp unter Atemschutz den Raum ab.

 

 

Wenn ein Team unter Atemschutz zum Einsatz kommt, wir immer ein weiter Trupp quasi standby gehalten. Kommt es zu Komplikationen, kann der zweite Trupp schnell eingreifen und u.U. den ersten Trupp retten.

 

 

Der Beleuchtungsmast auf dem TLA ist unersetzlich. Mit wenig Aufwand lässt sich eine Beleuchtungssituation herstellen, die von so manchem Tageslicht nicht mehr zu unterscheiden ist.

 

 

 

In der Werkstatt lagerten auch Treibstoffe und Öle. Um den Brand in den Griff zu bekommen, musste Löschschaum eingesetzt werden. Der Atemschutztrupp kam zum tauschen nach draußen.

 

 

Nachdem sich der Rauch etwas gelegt hatte, wurde auch die zweite Person entdeckt, die sich noch auf dem Traktor in der Halle befand. Vor der Brandbekämpfung wurde nun die Rettung eben jener vollzogen.

 

 

Um eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten wurde die FFW Pickließem nachalarmiert; Diese kam mit ihrem SW 2000 daher und baute in Windeseile eine Zuleitung von einer nahe gelegenen Quelle auf.

 

 

Da immer mal ein Schlauch den Dienst versagen kann, wurden von Zeit zu Zeit Ersatzschläuche hinterlegt. Diese können dann im Bedarfsfall schnell ausgetauscht werden.

 

 

 

Auch die Versorgung des TSF/W wurde von der Quelle gespeist. So konnte der Puffer im TLA sich langsam wieder auf die vollen 5000 Liter füllen.

 

 

Einige Ölkanister, die noch nicht Feuer gefangen hatten, wurden aus dem Gefahrenbereich gebracht um eine Entzündung zu verhindern. Derweil unterstützte Pickließem Gindorf bei der Abschirmung.

 

 

Den beiden Vermissten geht es mittlerweile wieder bestens. Beide sind von der Aufregung jedoch scheinbar sehr müde geworden. Die Rückenschmerzen morgen werden dann wohl auf die harte Nachtstätte zurückzuführen sein.

 

 

Hier noch ein Blick auf die Quelle. Hinter dem Gebüsch hat sich, schwer zu erkennen, ein Teil der Pickließemer Kameraden versteckt und versorgt den Rest mit Löschwasser.

 

 

 

Nach der Übung sind alle erleichtert, dass alles bestens gelaufen ist. Mit von der Partie war auch Wehrleiter Willi Schlöder, er analysierte die Übung, auch in Absprache mit den jeweiligen Wehrführern.

 

 

Nachdem das Meiste wieder eingeräumt war, ergab sich die Möglichkeit die Angelegenheit mit den Augen des Erstangriffs zu sehen. Mann muss allerdings sagen, dass die Sicht im Nachhinein etwas besser war. In einer Ecke waren auch noch zwei prall gefüllte Kraftstofftanks gelagert, die damals auch Feuer gefangen hatten.

 

 

Im Anschluss an die Übung wurde noch einmal kurz zusammengefasst. Sowohl der stellvertretende Wehrführer der FFW Gindorf, Guido Grosdidier, als auch der Wehrleiter äußerten sich durchweg positiv.

 

 

In großer Runde wurden im Anschluss noch eine warme Mahlzeit sowie ein paar kalte Getränke genossen und Erfahrungen, jeglicher Art, ausgetauscht.

 

 

Interesse geweckt? Hier gibt's weitere Berichte über Übungen, Einsätze und andere Aktivitäten der FFW Gindorf.

DWD Unwetterwarner

Wetterwarnung für Gemeinde Gindorf :
SchlagzeileGültig vonGültig bisBeschreibung
Amtliche WARNUNG vor STURMBÖENDo., 28. März, 09:00 UhrDo., 28. März, 18:00 UhrEs treten oberhalb 400 m Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 60 km/h (17 m/s, 33 kn, Bft 7) und 75 km/h (21 m/s, 41 kn, Bft 9) aus südwestlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Sturmböen bis 85 km/h (24 m/s, 47 kn, Bft 9) gerechnet werden.
Amtliche WARNUNG vor WINDBÖENDo., 28. März, 09:00 UhrDo., 28. März, 18:00 UhrEs treten Windböen mit Geschwindigkeiten um 55 km/h (15 m/s, 30 kn, Bft 7) aus südwestlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Sturmböen bis 75 km/h (21 m/s, 41 kn, Bft 9) gerechnet werden.
Quelle: Deutsche Wetterdienst (Letzte Aktualisierung: Do., 28. März, 09:18 Uhr Uhr)
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